Arbeitsraumgestaltung
Licht
Arbeitsplätze müssen möglichst ausreichend Tageslicht erhalten. Wenn Tageslicht z.B. zu späten Uhrzeiten oder im Winter nicht ausreicht, muss künstliches Licht eingesetzt werden. Durch eine passende Beleuchtung können Kopfschmerzen, Augenbeschwerden, Nervosität und Ermüdungserscheinungen vermieden werden.
Faustregel: Je konzentrierter die Arbeit, umso höher die Beleuchtungsstärke.
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- Störende Blendungen oder Reflexionen von Sonneneinstrahlungen sollten vermieden werden. Dies kann z. B. durch Jalousien und Rollos erfolgen. Auch empfiehlt sich den Bildschirm parallel zum Fenster auszurichten.
- Helle Wände und Decken unterstützen die Nutzung des Tageslichts.
- Beim Kunstlicht sollte die Beleuchtungsstärke zwischen 500 bis 2.000 Lux (Einheit für Beleuchtungsstärke) betragen. In jedem Fall muss die Beleuchtung flimmerfrei sein.
- Wie das Licht auf den Menschen wirkt, bestimmt die sogenannte Lichtfarbe (auch Farbtemperatur). Für Bildschirmarbeit wird eine neutral weiße oder tageslichtweiße Lichtfarbe empfohlen.
- Der Raum sollte gleichmäßig ausgeleuchtet sein. Ist der Arbeitsraum nicht gleichmäßig hell, so müssen sich die Augen immer wieder neu einstellen (= Anstrengung).
- Neben einer allgemeinen Deckenbeleuchtung ist eine zusätzliche Arbeitsplatzbeleuchtung wie z.B. eine Schreibtischleuchte ratsam (2-Komponenten-Beleuchtung).
Luft
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Lufttemperatur:
Die Leistungsfähigkeit des Menschen ist abhängig von der Raumtemperatur:
- bei rund 20 °C beträgt sie 100%
- bei rund 28 °C sinkt sie auf 70%
- bei rund 33 °C schon auf 30%
Die Temperatur
im Büro darf 26 °C nicht übersteigen. Wenn im Sommer Außentemperaturen bis zu
26 °C auftreten, muss der Arbeitgeber dafür sorgen, dass eine angenehme
Lufttemperatur im Büro erreicht wird. Dafür werden in Großraumbüros meist
Klimaanlagen eingesetzt. Sie sorgen nicht nur für Kühlung und Heizung, sondern
regeln häufig auch die Luftbefeuchtung. Wie einzelne Menschen Temperatur
empfinden ist abhängig von Geschlecht, Gesundheitszustand, Bekleidung oder Gewöhnung.
Luftfeuchtigkeit:
Die Luftfeuchtigkeit gibt an wie hoch der Wasserdampfgehalt in der Luft ist. Sie sollte zwischen 40 % und 60 % liegen.
Zu trockene Luft bedeutet starke elektrostatische Aufladung. Zu feuchte Luft macht müde.
Eine angemessene Luftfeuchtigkeit erreicht man durch Stoßlüften, d.h. die Fenster und Türen werden für 3 bis 10 Minuten komplett geöffnet. In Büroräumen sollte alle 60 Minuten und in Besprechungsräumen alle 20 Minuten eine Stoßlüftung erfolgen.
Mindestdauer Stoßlüften nach Jahreszeit:
- Sommer: 10 Minuten
- Frühling/ Herbst: 5 Minuten
- Winter: 3 Minuten
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Lärm
Lärm ist negativ bewerteter Schall. Dieser wird in Dezibel (dB) gemessen.
Beispiele:
- Blätterrauschen: 10 dB, keine Auswirkung
- Flüstern: 30 dB, Konzentrationsstörung, Beeinträchtigung der Schlafqualität
- Ruhige Wohnstraße / normales Sprechen: 50 dB, Konzentrationsstörung, Beeinträchtigung der Schlafqualität
- Starker Straßenverkehr / Zugverkehr: 70 dB, erhöhtes Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen
- Presslufthammer: 100 dB, bei jahrelanger Belastung: Beginn einer Schädigung des Innenohrs
Lärm/Schalldruck
ist soweit wie möglich zu reduzieren und zu verhindern. Der Schalldruck darf
maximal 55 Dezibel (dB) beim konzentrierten Arbeiten betragen. Bei
Routineaufgaben höchstens 70 dB. In Besprechungsräumen muss die Akustik anders
gestaltet sein als in Arbeitsräumen, da die Nachhallzeit für eine gute
Sprachverständlichkeit zu berücksichtigen ist.
Möglichkeiten Lärm innerhalb des Gebäudes einzudämmen:
- bei Neuanschaffung geräuscharme Geräte bevorzugen
- laute Geräte separieren (in einen eigenen Raum stellen)
- Telefon leiser stellen
- Schallschutzhauben/ -matten verwenden
- Stellwände, Teppiche und Vorhänge verwenden
Möglichkeiten Lärm von außen einzudämmen:
- Schallschutzwände/ -decken
- Wandverkleidungen
- Stellwände
- Schränke
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Farbe
Eine passende Farbe kann sich positiv auf das Wohlbefinden einer Person auswirken. Man kann Farben bewusst setzen, um Stimmungen zu verändern. Farben haben sowohl eine Wirkung auf die Temperatur- und Flächenwahrnehmung als auch auf die Psyche.
Temperaturwahrnehmung:
Warme Farben (die gelb enthalten, z.B. Rot, Orange, Geld oder Grün) verbinden die Gedanken mit Feuer oder der Sonne und vermitteln einen "warmen" Eindruck. Kalte Farben (die blau enthalten z.B. Blaugrün oder Blauviolett) lassen den Menschen an Eis, Meer oder den kalten Nordlandhimmel denken und kühlen den Raum eher ab.
Flächenwirkung:
Farben haben auch Einfluss auf unsere Wahrnehmung der Größe eines Raumes. Kleine Räume wirken größer, wenn sie in hellen Tönen gehalten sind. Große Räume wirken kleiner durch dunkle Farben.
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Raumschmuck
Die Ton-in-Ton-Abstimmung zwischen Wänden und Möbeln, Tapeten, Pflanzbecken, Wandteppichen, Bildern, Skulpturen usw. macht die Atmosphäre eines Raumes aus.
Eine ruhig gehaltene Arbeitsumgebung fördert die Konzentrationsfähigkeit.
Viele Muster und starke Kontraste sollten vermieden werden. Kunstwerke, aber auch persönliche Erinnerungsstücke oder Pflanzen lassen den Raum persönlicher wirken und können zum Wohlbefinden beitragen.
Pflanzen
Pflanzen im Büro fördern nicht nur das Wohlbefinden der Mitarbeiter, sondern tragen auch zur Gesundheit bei.
Positive Auswirkungen von Pflanzen im Büro:
- filtern Schadstoffe
- fangen Staub
- produzieren Sauerstoff
- erhöhen die Luftfeuchtigkeit (Achtung: Pflanzenart beachten!)
- dämpfen Schall